Walker Evans (1903–1975) gilt unter allen berühmten Fotografen des vergangenen Jahrhunderts als der vielleicht relevanteste und einflussreichste. Einige seiner Bilder gehören zu den bekanntesten in der Geschichte des Mediums. Unmittelbar und großzügig, analytisch und doch lyrisch, sorgfältig komponiert und zugleich ungezwungen – mit seiner Art zu fotografieren schlug Evans Wege ein, auf denen ihm zahllose andere folgen sollten.

Die Bedeuting

Evans wusste, dass die Bedeutung von Fotografie immer auch mit Kontext, Text und den Beziehungen zwischen Bildern zusammenhängt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Bilder an der Wand einer Galerie oder auf Buch- und Zeitschriftenseiten zu sehen sind. Evans war also nicht nur ein bemerkenswerter Bildgestalter, sondern auch Redakteur, Autor und Designer.

Arten

Walker Evans Revisited versammelt drei verschiedene Arten von Umgangsweisen zeitgenössischer Künstlerinnen und Fotografen auf Evans’ Werk: erstens die Fortsetzung und der Ausbau seiner Alltagsfotografie – anonyme Menschen, typische Plätze, populäre Gebäude und Objekte. Zweitens Neuinterpretationen der Orte, die Evans besucht und fotografiert hatte. Und drittens zahlreiche Projekte von Künstler*innen, die unmittelbar auf bestimmte Einzelbilder von ihm reagieren. All diese Ansätze reichen von Aneignung und Collage bis hin zu Neubetrachtung und Hommage.

Walker Evans Revisited enthält Fotos von Sherrie Levine, Michael Mandiberg, Camille Fallet, Julia Curtin, Darren Harvey-Regan, Jessica Potter, James Nares, Anastasia Samoylova, Bryan Schutmaat, Patrick Pound, Ute Mahler & Werner Mahler, Stephen Shore, Mark Ruwedel, RaMell Ross, George Georgiou, Lisa Kereszi, Vanessa Winship, Cortis&Sonderegger und Walker Evans.

Die Ausstellung war vorher zu sehen in Kunsthalle Mannheim während der “Biennale für aktuelle Fotografie” und ist kuratiert von Gastkurator David Campany. Walker Evans Revisited wird durch den Mondriaan Fonds ermöglicht.

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